Beim Havelland-Pokal setzt sich der Finne Teo Röyhkiö gegen seine Mitsubishi-Kollegen Philipp Knof und Raphael Ramonat durch. Den Schotter-Cup gewinnt Mark Muschiol nach heißem Kampf gegen Alois Scheidhammer.
Südlich von Berlin und Potsdam liegt die Spargelregion um Beelitz. Wo sich von April bis Juni die Berliner vor Ort mit den weißen Stangen eindecken, wird am letzten Oktoberwochenende das Rallyezentrum des 41. ADAC/PRS-Havelland-Pokals aufgeschlagen, Abschluss der Rallye-Saison im Osten und im Schotter-Cup. Die beiden Start-Ziel-Prüfungen bei Deutsch Bork und Brück sind grundsätzlich bekannt, aber abgeändert, besonders der Abstecher über die Pferderennbahn ist eine Neuerung, die gut ankommt. Die letzte WP bekommt einen Einschub mit einigen technischen Anforderungen: ein schmaler Grasweg, eine lange Kurvenkombination auf „Platte“, schnelle Betonwege. Regen am frühen Morgen macht vor allem die Betonplattenwege rutschig, doch während der Rallye bleibt es trocken, die gut präparierten Naturpisten im Spargelland erlauben guten Sport.
Jaakko Keskinen und Juha Heikkilä stürmen im Gruppe-H-Mitsubishi an die Spitze, doch danach werden die Finnen von der Technik eingebremst und laden zur Halbzeit auf. Jetzt ist der Weg frei für ihre Landsleute Tero Röyhkiö und Timo Hallia, die die nächsten drei Bestzeiten setzen und den schwarzen Evo mit knapp 20 Sekunden Vorsprung als Sieger ins Ziel bringen – ihr erster Sieg in Deutschland nach vier zweiten Plätzen.
Dahinter streiten sich zwei Gruppe-H-Lancer um Platz 2. Raphael Ramonat (der erst kürzlich die Herbst-Rallye in Visselhövede für sich entscheiden konnte) staunt nicht schlecht, als ihm Philipp Knof in der ersten Schleife zweimal davon fährt. Der Thüringer drückt das Gaspedal beim zweiten Umlauf tiefer nach unten und kommt bis auf 1,5 Sekunden an den erst 23-jährigen Ex-Volvo-Champion heran. Auf der fünften und letzten Prüfung kann sich Knof noch mal steigern, fährt die Bestzeit und verteidigt den knappen Vorsprung. Die Youngster Philipp Knof und Philipp Musholt und die Schotter-starken Raphael Ramonat und Steffen Schmidt umrahmen Röyhkiö und Hallia bei der Siegerehrung im Beelitzer Spargelhof. Die Routiniers Wolfgang Meierholz und Marco Schröder runden das Mitsubishi-Quartett an der Spitze ab.
Dahinter tobt das Duell des Tages. Die beiden führenden Teams im Schotter-Cup, Alois Scheidhammer / Willi Trautmannsberger im Opel Turbodiesel und Mark Muschiol / Kerstin Munkwitz im Renault Clio, liegen so dicht zusammen, dass die Rechnerei einfach ist: Wer die Nase vorn hat, gewinnt den Schotter-Cup. Muschiol erwischt den besseren Start, doch auf der zweiten Prüfung zieht Scheidhammer an ihm vorbei. Die dritte Prüfung geht wieder an Muschiol, der in der Pause mit drei Zehntelsekunden Vorsprung. Im zweiten Turn rund um Brück baut der Clio-Pilot den Vorsprung um neun Zehntel aus, im Ziel der letzten Prüfung warten Mark Muschiol und Kerstin Munkwitz am Stopp auf den eine Minute später gestarteten Opel, der exakt – auf die Zehntel genau – eine Minute später durch die Lichtschranke fliegt. Mark Muschiol und Kerstin Munkwitz gewinnen den Titel, Alois Scheidhammer und Willi Trautmannsberger werden hauchdünn geschlagen Zweite.
Hinter den Allradlern von Sigi und Peggy Damm (Audi 80) und Mario Czok und Andy Tänczyk (Toyota Celica) schaffen Bernd Knüpfer und Dani Herzig im Gruppe-F-Astra GSi den Sprung in die Top Ten und gewinnen die 2-Liter-Klasse nach hartem Kampf mit Frank Zischkale (318) und Roland Lanzke (Ford Escort). Dazwischen schiebt sich Stephan Dammaschke im Mitsubishi Colt, der in der 1600-cm³-Klasse ganz dicht dran ist an Mirko Graf und Gundo Schmidt, bis die Lausitzer zwei Kilometer vor dem Ziel in einen Graben rutschen. Beim Volvo-Original-Cup beenden die Westfalen Werner Löseke und Paul Tenberge die Saison zünftig mit Tagessieg und Cup-Sieg. Klassensiege erringen auch Uwe Joachim und Tobias Gutewort im Suzuki Swift, Martin und Danilo Christ im Trabant und Klaus Braun und Mareen Morgenroth im Vectra, die in der Gruppe G überlegen sind.
Ergebnis 41. ADAC/PRS-Havelland-Pokal am 26. Oktober 2013:
01. Röyhkiö/Hallia, Mitsubishi Evo 7, H16, 23:03,5
02. Knof/Musholt, Mitsubishi Evo 6, H16, +19,5
03. Ramonat/Schmidt, Mitsubishi Evo 7, H16, +21,5
04. Meierholz/Schröder, Mitsubishi Evo 6, H16, +1:07,3
05. Muschiol/Munkwitz, Renault Clio, H14, + 1:41,5
06. Scheidhammer/Trautmannsb., Opel Astra, F3B, +1:42,7
07. Damm/Damm, Audi 80 Quattro, H14, +2:23,6
08. Czok/Tänczyk, Toyota Celica GT-4, H16, 2:27,6
09. Knüpfer/Herzig, Opel Astra GSi, F8, +2:47,1
10. Reinikainen/Pollari, Mercedes 190, +2:51,5
Quelle: Rallye Magazin
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